Darmkrebs in Zahlen

Darmkrebs - Betroffene in Deutschland

Infografik Darmkrebs Zahlen in Deutschland

Darmkrebs: Zahlen & Fakten

In Deutschland erkrankten im Jahr 2016 etwa 60.000 Menschen erstmals an Darmkrebs.([FOOTNOTE=Zentrum für Krebsregisterdaten],[ANCHOR=],[LINK=https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Darmkrebs/darmkrebs_node.html#:~:text=Etwa%20jede%20achte%20Krebserkrankung%20in,einem%20von%2017%20M%C3%A4nnern%20gestellt.]) Damit ist das kolorektale Karzinom bei Männern die dritthäufigste und bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung. Etwa zwei Drittel der Darmkrebserkrankungen werden im Dick­darm entdeckt.

Darmkrebs tritt überwiegend ab dem 50. Lebensjahr auf, wobei das Er­krankungs­risiko mit dem Alter stetig ansteigt. Mehr als die Hälfte der Patien­ten er­krankt nach dem 70. Geburtstag. Frauen werden dabei meist später krank als Männer: Das mittlere Erkrankungsalter der Frauen liegt bei 75 Jahren und der Männer bei 72 Jahren.

Seit 2004 findet ein kontinuierlicher Rückgang der Erkrankungsraten in allen Altersgruppen ab 55 Jahren statt. „Das ist eine direkte Folge der Änderung der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie im Jahr 2002, mit der die Darmspiegelung zur Darmkrebsfrüherkennung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen wurde“, meint PD Dr. Seidl.

Gute Nachricht: Das Sterberisiko sinkt

Das Risiko, an Darmkrebs zu sterben, nimmt seit Mitte der 1970er Jahre kontinuierlich ab. Die altersstandardisierten Sterberaten sind in den letzten zehn Jahren um mehr als 20% gesunken. „Die Therapiemöglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen, sind ganz andere als noch vor 20 Jahren. Die Forschung und der medizinisch-technische Fortschritt tragen dazu bei, dass Patienten auch mit fortgeschrittenen Tumorstadien eine Chance auf Langzeitüberleben haben“, beschreibt Prof. Dr. Bader die Situation. Dennoch will er keine Entwarnung beim Darmkrebs geben: „Darmkrebs ist eine der häufigsten krebsbedingten Todesursachen.“

Darmkrebspatienten werden immer jünger

Studien zeigen außerdem, dass die Darmkrebspatienten immer jünger werden. „Bei den jüngeren Patienten stellen wir oft die genetischen Einflüsse in den Vordergrund,“ meint PD Dr. Seidl. Erbgutveränderungen sind in manchen Fällen bereits bei der Geburt vorhanden. Darmkrebserkrankungen treten dann gehäuft in der Familie und in jüngeren Lebensjahren auf. Etwa 10 bis 15 % aller Darmkrebserkrankungen gehen auf solche erblichen Vorbelastungen zurück.

Was dem Experten jedoch darüber hinaus Sorgen macht: Eine unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel sind mehr und mehr für jüngere Darmkrebspatienten verantwortlich. „Es gibt einen Zusammenhang zwischen einem immer höheren Konsum von digitalen Medien (TV, Laptop, Handy), bei dem wir auf Bildschirme starren und uns nicht ausreichend bewegen, und den steigenden Krebszahlen bei Jüngeren“, warnt PD Dr. Seidl.

Wie kann ich Darmkrebs vorbeugen?

Einer der statistisch starken Risikofaktoren für Darmkrebs ist das Alter. Dagegen lässt sich in der Tat wenig tun. Andere Risikofaktoren lassen sich hingegen sehr wohl durch eine gesündere Lebensweise beeinflussen. 

Sport

Mit körperlicher Bewegung kann das Darmkrebsrisiko gesenkt werden: „Wenn wir uns zu wenig bewegen, geht der Darmtransport runter und Gifte verbleiben länger im Darm“, erläutert PD Dr. Seidl die Zusammenhänge. 

Gewicht

Auch Übergewicht zählt zu den wichtigen Risikofaktoren für Darmkrebs: Menschen mit einem "Body Mass Index" größer als 25 haben ein höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Je stärker das Übergewicht, desto höher die Erkrankungswahrscheinlichkeit.

Ernährung

Auch die Essensqualität sollte stimmen, betont PD Dr. Seidl: „Bei den Lebensmitteln sollte man auf rotes Fleisch und Alkohol weitgehend verzichten und Obst, Gemüse sowie Vollkornprodukten den Vorzug geben.

Rauchen verboten

Der Konsum von Tabak steigert nicht nur das Lungen-, sondern auch das Darmkrebsrisiko. Ein guter Grund, mit dem Rauchen aufzuhören und auf Zigaretten und andere Tabakprodukte zu verzichten.