Was kann ich tun

So unterschiedlich die persönlichen Geschichten der Patient*innen sind, so unterschiedlich sind auch die Therapieangebote. Es gibt nicht die eine Methode, die für alle den gleichen Behandlungserfolg verspricht.

Ohne eine effektive Langzeitbehandlung ist ein „normales“ Leben für Patient*innen nicht möglich. So ist Ausdauer gefragt, denn oftmals vergeht einige Zeit, bis die passende Therapieform gefunden ist.

Um die Symptome der überaktiven Blase zu lindern, können einerseits konservative Behandlungsmöglichkeiten oder Arzneimittel eingesetzt werden:1


 

Hygienesymbol

Verhaltens- und Ernährungsmaßnahmen

Eine Umstellung der Gewohnheiten beim Essen und Trinken kann helfen. Der Konsum von Getränken wie z. B. Kaffee und Tee fördern den Harndrang. Übergewicht kann dazu führen, dass Fetteinlagerungen eine Bindegewebeschwäche hervorrufen. Dies betrifft auch die Beckenbodenmuskulatur. Ist diese betroffen, fällt es schwerer Urin kontrolliert zu halten. Zudem entsteht bei Übergewicht ein höherer Druck im Bauchraum auf den Beckenboden.


 

Sportsymbol

Beckenbodentraining
 

Häufig ist ein geschwächter Beckenboden die Ursache für eine Inkontinenz. Ein trainierter Beckenboden kann den Schließmuskel der Blase oder des Afters stärken und die Kontinenz verbessern. Gerade in der Schwangerschaft können durch gezielte Kurse und regelmäßige Übungen die geschwächten Muskeln nach kurzer Zeit wieder aufgebaut werden.


 

Medikamentensymbol

Medikamentöse Therapien 

Arzneimittel können helfen, haben aber eventuell Nebenwirkungen. Sie bewirken eine Blockierung der Wirkung von Acetylcholin, einem an Blasenkontraktionen beteiligten Neurotransmitter.


Falls diese Behandlungen nicht anschlagen, können die folgenden Therapien eine Lösung sein, um die Symptome zu behandeln:
 

Injektionssymbol

Injizierbare
Arzneimittel

Injizierbare Arzneimittel können eine überaktive Blase vorübergehend lindern, verursachen jedoch möglicherweise andere Probleme. Ziel ist dabei, durch Beeinflussung von Nervenenden in der Blasenwand unkontrollierte Blasenkontraktionen und Harndrang zu reduzieren. Die Injektion muss alle 6–9 Monate wiederholt werden.

 

Symbol für sakrale Neuromodulation

Sakrale Neuromodulation
 

Die sakrale Neuromodulation, auch „Sakralnervenstimulation“ genannt, ist ein minimalinvasiver Eingriff, dessen Wirkung vorab durch eine einfache Teststimulation ausprobiert werden kann. Hier werden die Nerven stimuliert, die Ihre Blase steuern, damit wieder eine normale Blasenfunktion hergestellt wird. 

Entdecken Sie die sakrale Neuromodulation

Literatur

1

EAU Guidelines on non-neurogenic female LUTS: https://uroweb.org/guidelines/non-neurogenic-female-luts

Die auf dieser Website enthaltenen Angaben dienen nur zur Information. Sie ersetzen nicht das Gespräch mit einem Arzt.