Proktologische Indikationen
Patientenselektion und Therapieinformation
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Patienten finden Informationen hier.
Patientenselektion und Therapieinformation
Die sakrale Neuromodulation - auch Beckenbodenschrittmacher genannt - wird in der Proktologie für die Therapie der Stuhlinkontinenz eingesetzt. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Indikation, den Wirkmechanismus und die Patientenselektion.
Definition:
Die International Consultation on Incontinence bezeichnet die Stuhlinkontinenz als unwillkürlichen Abgang von flüssigem oder festem Stuhl.1
Die anale Inkontinenz kann in folgende Schweregrade eingeteilt werden:3
Prävalenz der Stuhlinkontinenz:
Aufgrund des Wirkmechanismus können mit der sakralen Neuromodulation gleichzeitig mehrfache Beckenbodenfunktionsstörungen behandelt werden, wie z.B. überaktive Blase, Stuhlinkontinenz oder nicht-obstruktive Harnretention.
Kombinierte Beckenbodenfunktionsstörungen sind nicht selten:
Die sakrale Neuromodulation beeinflusst nicht direkt die Muskeln, sondern wirkt über eine Modulation der Informationsweiterleitung zwischen den Organen des kleinen Beckens und dem Gehirn. Aus diesem Grund können auch verschiedene, Erkrankungen wie z.B. Stuhlinkontinenz, überaktive Blase oder nicht-obstruktive Retention durch die Modulation gebessert werden.
Die sakrale Neuromodulation wird als Therapieoption eingesetzt, wenn
Nach 8 bis 12 Wochen erfolgloser konservativer Primärtherapie ist über eine Überweisung an einen Spezialisten nachzudenken1,11. Dieser kann dann abklären, ob der Patient ein Kandidat für einen operativen Eingriff ist.
Wenn konservative Maßnahmen ausgeschöpft sind, ist die sakrale Neuromodulation (SNM, SNS) für viele Patienten die Therapie der ersten Wahl12. Die Technik ist minimal-invasiv und hat den Vorteil einer therapeutischen Testung vor der permanenten Implantation des Schrittmachers.
Adaptiertes Therapieschema nach der "International Consultation on Incontinence" (ICI 2017)11
TESTUNG
Ein einzigartiger Vorteil der sakralen Neuromodulation ist die Möglichkeit, die Wirksamkeit vor der vollständigen Implantation des Systems zu testen. Dazu wird nur die Elektrode implantiert, und der Patient kann über einen Zeitraum von mehreren Tagen bis Wochen selbst erfahren, wie die Therapie wirkt.
Die Testphase ist damit das finale Selektionskriterium für eine dauerhafte Implantation des Systems. Die Testphase wird in der Regel als erfolgreich gewertet, wenn der Patient
Weitere Informationen zur Implantation des Systems finden Sie im Bereich der Produktinformation.
ICI: INCONTINENCE 6th Edition 2017. Eds: Abrams, Cardozo, Wagg, Wein (6th International Consultation on Incontinence, Tokyo, September 2016).
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