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KLINISCHE ERGEBNISSE: EPILEPSIE Tiefe Hirnstimulation

Laden Sie eine Zusammenfassung der veröffentlichten klinischen Evidenz für die tiefe Hirnstimulation bei der Behandlung von Epilepsie-Patienten herunter.

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SANTE-STUDIE

SANTE (Stimulation of the Anterior Nucleus of the Thalamus in Epilepsy) war eine multizentrische, prospektive, randomisierte, doppelblinde Parallelgruppenstudie zur Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit der bilateralen Stimulation des Nucleus anterior thalami (ANT) als adjunktive Therapie zur Behandlung von medikamentenrefraktärer Epilepsie, die durch partielle (fokale) Anfälle mit oder ohne sekundäre Generalisierung charakterisiert ist.

Die Studie wurde an 17 Zentren in den USA durchgeführt. An der Studie nahmen 157 erwachsene Patienten teil, von denen 110 ein Implantat erhielten.

Die SANTE-Studie lieferte den Nachweis einer klinischen Grad-1-Evidenz für die tiefe Hirnstimulation von Medtronic bei Epilepsie. Die Ergebnisse der Studie wiesen die Sicherheit, Wirksamkeit und langfristigen Vorteile der tiefen Hirnstimulation zur Behandlung von medikamentenrefraktären partiellen (fokalen) Anfällen bei Erwachsenen1,2 nach.

ERGEBNISSE ZUR WIRKSAMKEIT2

Reduzierte Anfallshäufigkeit

  • Die THS-Therapie bei Epilepsie führte nachweislich zu einer Reduktion der medianen Anfallshäufigkeit, wobei sich die Ergebnisse im Laufe der Zeit noch verbesserten. Der Nutzen unserer Therapie war konsistent und hatte eine nachhaltige Wirkung.
  • Nach sieben Jahren zeigte sich bei den Patienten eine mediane Reduktion der Anfallshäufigkeit um 75 % gegenüber den Ausgangswerten.

Anfallsfreie Perioden

  • In den sieben Jahren nach der Implantation berichteten zwanzig Patienten der SANTE-Studie (18 %) ein anfallsfreies Intervall von mindestens sechs Monaten. Neun Patienten waren während dieser Zeit mehr als zwei Jahre lang anfallsfrei.
  • 18 % der Patienten waren zwischen der Implantation und dem siebten Jahr mindestens sechs Monate lang anfallsfrei.

VERBESSERTE ANSPRECHRATE

Bei den Patienten, die in der  SANTE-Studie mit der tiefen Hirnstimulation von Medtronic bei Epilepsie behandelt wurden, lag die Ansprechrate (Prozentsatz der Studienteilnehmer mit einer Anfallsreduktion um ≥ 50 %) nach einem Jahr bei 43 % (n = 99) und im siebten Jahr bei 74 % (n = 50).

ANFALLSREDUKTION IN UNTERGRUPPEN

Signifikante Anfallsreduktionen wurden für bestimmte Untergruppen beobachtet, darunter solche mit temporalem Anfallsursprung und solche mit oder ohne vorherige Vagusnervstimulation nach sieben Jahren im Vergleich zum Ausgangswert.

WENIGER ANFALLSBEDINGTE VERLETZUNGEN

Während der verblindeten Phase wurde beobachtet, dass die THS-Therapie die schwersten Anfälle der Patienten, komplexe partielle Anfälle und die Inzidenz von Epilepsie-bedingten Verletzungen signifikant reduzierte.

  • Nach sieben Jahren zeigten die Patienten verglichen mit den Ausgangswerten eine mediane Reduktion der schwersten Anfälle um 71 %.
  • Nach sieben Jahren zeigten die Patienten verglichen mit den Ausgangswerten eine mediane Reduktion der komplexen partiellen Anfälle um 78 %.
  • Die THS-Therapie reduzierte in den Jahren eins bis sieben den Schweregrad der Anfälle, der anhand der Liverpool Seizure Severity Scale gemessen wurde.
  • Während der verblindeten Phase war die Inzidenz Epilepsie-bedingter Verletzungen in der Kontrollgruppe signifikant höher (25 %) als in der Gruppe mit aktiver Behandlung (7 %).

BESSERE LEBENSQUALITÄT

In der SANTE-Studie wurde eine deutliche Steigerung der Lebensqualität bei Patienten mit Epilepsie nachgewiesen. Nach sieben Jahren erfuhren 43 % der Patienten eine klinisch bedeutsame Verbesserung der Lebensqualität.

HÖHERE PATIENTENZUFRIEDENHEIT2

Nach 7 Jahren gaben 84 % der Patienten (54 von 64) an, mit den Ergebnissen zufrieden oder sehr zufrieden zu sein.

Sicherheitsbezogene Ergebnisse2

Die Sicherheit wurde in der SANTE-Studie bei 110 implantierten Patienten mit einem Gesamt-Erfahrungszeitraum von 713 Jahren beurteilt. Die folgende Zusammenfassung enthält Daten zu allen aktiv behandelten Patienten, die nach der Implantation über mindestens sieben Jahre nachbeobachtet wurden.

CHIRURGISCHE RISIKEN UND IMPLANTATBEDINGTE KOMPLIKATIONEN

Implantatbedingte schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SUEs) wurden für 34,5 % der Studienteilnehmer berichtet. Die meisten traten in den ersten Monaten nach der Implantation auf. Zu den häufigsten SUEs gehörten:

  • Elektroden, die nicht im Zielbereich lagen und ersetzt werden mussten (8,2 %)
  • Infektionen an der Implantationsstelle (10,9 %; 9 Studienteilnehmer benötigten eine teilweise oder vollständige Explantation des Systems)
  • Alle sonstigen SUEs wurden für 1,8 % oder weniger Studienteilnehmer berichtet

Mit den Elektrodenimplantaten oder Austauscheinheiten waren keine symptomatischen Blutungen assoziiert. Von acht intrakraniellen Blutungen führte ein SUE bei der langfristigen Nachbeobachtung zu klinischen Symptomen und wurde nach zwei anfallsbedingten Stürzen auf eine Kopfverletzung zurückgeführt. Das Ereignis klang ohne Folgeerscheinungen oder einen chirurgischen Eingriff ab.

Die häufigsten gerätebezogenen unerwünschten Ereignisse waren:

  • Schmerzen an der Implantationsstelle bei insgesamt 31,8 % der Patienten nach der Implantation (bei 30,9 % in 7 Jahren)
  • Parästhesie bei insgesamt 23,6 % der Patienten nach der Implantation (bei 23,6 % in 7 Jahren)

In der Studie wurden keine unerwarteten unerwünschten implantatbedingten Nebenwirkungen berichtet.

LANGFRISTIG STABILE NEUROPSYCHOLOGISCHE TESTWERTE

Die neuropsychologischen Testwerte für Stimmung und Wahrnehmung waren während der verblindeten Phase und auf lange Sicht über einen Zeitraum von sieben Jahren äußerst stabil. Kein Studienteilnehmer brach die Studie aufgrund von Depression oder Gedächtnisstörung vorzeitig ab. In der verblindeten Phase war jedoch die Anzahl der Selbstberichte von Depression und Gedächtnisstörung in der aktiv behandelten Gruppe höher.

GEDÄCHTNIS

Bei 30,9 % der Studienteilnehmer wurde zu einem beliebigen Zeitpunkt nach der Implantation eine Gedächtnisstörung berichtet (bei 30,0 % nach 7 Jahren). Von den 34 Studienteilnehmern, die eine Gedächtnisstörung berichteten, litten 38,2 % bereits zuvor an einer Gedächtnisstörung.

DEPRESSION

Bei 39,1 % der Studienteilnehmer wurde zu irgendeinem Zeitpunkt nach der Implantation eine Depression berichtet (bei 37,3 % nach 7 Jahren). Drei Ereignisse bei drei Studienteilnehmern waren implantatbedingt. Von den 43 Studienteilnehmern, die von Depression berichteten, litten 65,1 % bereits zuvor an einer Depression.

SUIZIDALITÄT

Zwölf Studienteilnehmer (10,9 %) berichteten 15 suizidale Ereignisse nach der THS-Implantation. Neun der 15 Ereignisse waren bei sieben Patienten schwerwiegend (6,4 %). Vier Jahre nach der Implantation gab es einen vollendeten Suizid (nicht implantatbedingt). Von sieben Studienteilnehmern, die suizidale SUEs berichteten, litten sechs Patienten bereits früher an Depressionen oder unternahmen einen Suizidversuch.

STATUS EPILEPTICUS

Zum Ende der Datenaufzeichnungen wurde bei sieben Patienten (6,4 %) ein Status epilepticus berichtet:

  • 4 Ereignisse waren nicht-konvulsiv
  • 6 Patienten mussten hospitalisiert werden
  • 3 Ereignisse traten bei Patienten auf, die keine Stimulation erhielten

PLÖTZLICHER UNERKLÄRTER TOD BEI EPILEPSIE (PUTEP)

Zum Ende der Datenaufzeichnungen gab es sieben Todesfälle:

  • 1 wahrscheinlicher PUTEP vor der Implantation
  • 2 definitiver PUTEP
  • 1 möglicher PUTEP

Unter Einschluss der Pilotstudien und aller Nachuntersuchungen lag die PUTEP-Rate (definitiv/wahrscheinlich) bei 2,5 pro 1.000 Patientenjahren.2 Die veröffentlichte PUTEP-Rate bei Kandidaten für einen chirurgischen Eingriff bei Epilepsie beträgt 9,3 pro 1.000 Patientenjahre.3 Die drei anderen Todesfälle waren auf vollendeten Suizid, Herzstillstand und Leberkrebs zurückzuführen.2

1

Fisher R et al. Electrical stimulation of the anterior nucleus of the thalamus for treatment of refractory epilepsy. Epilepsia 2010; 51(5): 899-908.

2

Medtronic DBS Therapy for Epilepsy Clinical Summary, 2018.

3

Dasheiff RM. Sudden unexpected death in epilepsy: a series from an epilepsy surgery program and speculation on the relationship to sudden cardiac death. J Clin Neurophysiol 1991; 8(2): 216-222.