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Patienten finden Informationen hier.
Prof. Christian Butter, Chefarzt der Kardiologie am Herzzentrum Brandenburg in Bernau, berichtet von den ersten Anwendungserfahrungen ein Jahr nach der Markteinführung der Evolut™ PRO+ Aortenklappe.
Prof. Christian Butter: Da die Klappe erst ein Jahr auf dem Markt ist, gibt es natürlich noch keine Langzeitdaten. Paravalvulären Leckagen entwickeln durch das Pendelblut ihre negativen Folgen erst in den darauffolgenden Jahren. Wir untersuchen unsere Patient|inn|en am Ende der Prozedur immer entweder mit dem Schluckecho oder mit der Angiographie – unter anderem auf Leckagen; und da lässt sich schon sagen, dass sehr viel seltener solche Rückflüsse auftreten. Es hat sich im Vergleich zu den ersten Generationen der CoreValve-Klappen dramatisch verbessert.
Prof. Dr. med. Christian Butter, Chefarzt Kardiologie, Immanuel Klinikum Bernau
Butter: Das Evolut™ PRO+ System verbindet die günstigen Eigenschaften der beiden Vorgängermodelle, nämlich einerseits, dass sie mit Ausnahme der 34er-Klappe in ihrem Profil durch eine 14-French-Schleuse vorgeschoben werden können und andererseits, dass sie durch den äußeren Perikardumschlag besser paravalvuläre Leckagen vermeidet. Das ist sozusagen das Gute aus zwei Welten zusammengefasst in einem neuen Typen.
98% der Anatomien können mit dem Evolut™ System abgedeckt werden
Prof. Dr. med. Christian Butter
Butter: Dadurch, dass uns bei der Evolut™ PRO+ vier Klappengrößen zur Verfügung stehen, die 23er-, die 26er- und die 29er- sowie die 34er-Klappe, haben wir damit ein Portfolio, um – nach meiner Erfahrung – 98 % aller Anatomien abdecken zu können. Da die 23er, 26er und 29er, also die drei kleineren Klappentypen, durch ein relativ kleines Einführsystem gehen, können mit diesen Klappengrößen nun auch Patient|inn|en, die einen schmalen Leistenzugang haben, behandelt werden. Das heißt also, wir können zum Beispiel bei kleineren, zierlichen Frauen oder auch bei Menschen mit deutlicher Arteriosklerose dann bis zur 29er-Klappe diese gut zum Einsatz bringen und sind nicht mehr durch kleinere Gefäßdurchmesser stark limitiert, wie es bislang zumindest partiell der Fall war.
Das Evolut™ PRO+ System
Butter: Primär erfolgt immer eine Computertomographie (CT) und eine Transösophageale Echokardiographie (TEE) zur Erfassung der anatomischen Morphologie: Haben wir primär wirklich eine trikuspide Aortenklappe oder ist sie doch bikuspid? Wie sieht der Anulus aus; ist er rund oder vielleicht etwas ovaler? Wo gehen die Koronarien ab? Das sind die Fragen, die vorab geklärt sein müssen. Bei den Evolut™ Aortenklappen ist es tendenziell eher so, dass wir eine Vordehnung der verkalkten Klappe machen und dann implantieren. Abhängig ist das letztendlich von der patientenindividuell vorliegenden Anatomie. Eine Nachdehnung der implantierten Aortenklappen kann infrage kommen, wenn die Abdichtung nicht ganz zufriedenstellend ist. Dann lässt sich die Evolut™ Klappe auch noch mal modellieren, indem mit einem angemessenen Ballon von innen nachdilatiert wird. Zuvor können wir mit der Evolut™ Klappe während der Intervention gegebenenfalls nochmal die Lage nachjustieren. Das ist natürlich sehr hilfreich. In kritischen Situationen lässt sich die Klappe partiell freisetzen, Kontrastmittel injizieren und so beispielsweise überprüfen, ob die Koronararterien in ihrem Abgang frei sind. Man hat also nicht nur einen Versuch, um die Klappe ideal zu positionieren, sondern kann sie nochmals einfangen und neu ausrichten.
Butter: Wir hier am Herzzentrum Brandenburg implantieren transfemoral um die 500 Klappen im Jahr. Davon sind zurzeit etwa 80 % Evolut™ Klappen. Man kann also wirklich betonen, das sind „All-Comers“. Eine Ausnahme für das Einsetzen einer Evolut™ Prothese kann z.B. eine Valve-in-Valve Prozedur bei einem niedrigen Koronarabgang sein. Im Wesentlichen wird die Entscheidung für ein Klappenmodell rein anatomisch gefällt. Bei anderen Klappentypen sind mehrere Auswahlkriterien wie die Verkalkungsart, die Anatomie und/oder die Ringgröße der nativen Aortenklappe zu beachten, sodass vergleichsweise nur wenige Patient|inn|en in Frage kommen mit dann auch vernünftigen Ergebnissen. Das Evolut™ System ist hier unser „working horse“.