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Während Ihrer Interventionen werden häufig sedierende und analgetische Medikamente eingesetzt, um eine angemessene Analgosedierung zu erreichen und das Wohlbefinden des Patienten zu gewährleisten. In der Elektrophysiologie kommen verschiedene Sedierungsmethoden zum Einsatz. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, die mit der Sedierung verbundenen potenziellen Risiken wie Apnoe und Hypoxämie zu berücksichtigen.1 Die Patientensicherheit ist von größter Bedeutung. Um diese Risiken zu mindern, ist eine kontinuierliche Überwachung der Vitalparameter, einschließlich der Pulsoximetrie und Kapnographie unerlässlich, da unerwünschte Atemwegsereignisse zu den häufigsten Zwischenfällen bei kardialen Interventionen unter Analgosedierung gehören.2,3
Die Kapnographie, eine Echtzeitüberwachung der kardiopulmonalen Funktion, misst die endtidalen CO2-Werte (etCO2) während der Sedierung.
Sedierungen werden zunehmend komplexer, da die Patienten älter sind, Komorbiditäten aufweisen und bei komplexen Ablationen eine tiefere Sedierung erforderlich ist. Störungen der Atmung sind die häufigsten unerwünschten Ereignisse bei kardiologischen Eingriffen unter Analgosedierung. In einer retrospektiven Untersuchung wurden die Patientensicherheit und relevante Ereignisse bei Eingriffen mit Analgosedierung in verschiedenen Fachgebieten in den USA untersucht. Unter den unerwünschten Ereignissen in der Kardiologie waren Übersedierung/Apnoe (86,3 %), Maskenbeatmung (36,3 %), Hypoxämie (59,1 %) und die Gabe von Gegenmitteln aufgrund einer Überdosierung von Sedativa (86,4 %) die häufigsten unerwünschten Ereignisse. Von allen untersuchten Ereignissen entfielen 68,8 % auf respiratorische Ereignisse in der Kardiologie.2
Die Kapnographie hat sich gemeinsam mit der Pulsoximetrie bei der frühzeitigen Erkennung von unerwünschten Ereignissen während der Prozeduralen Sedierung wie Atemwegsobstruktion, Hypoventilation und sowohl leichter (<90% SpO2) als auch schwerer Hypoxämie (<85% SpO2) als unschätzbar wertvoll erwiesen.4,5
Die Kapnographie erkennt eine Atemdepression im Median 60s (5-240s) vor der Pulsoximetrie6 und kann die Patientensicherheit erhöhen. Daher wird in verschiedenen internationalen Leitlinien empfohlen, die Ventilation der Patienten während der Sedierung mit der Kapnographie zu überwachen.7 Die Academy of Medical Royal Colleges (UK) empfiehlt in ihren Leitlinien für eine sichere Sedierung mit sedierenden und analgetischen Medikamenten bei kardiologischen Eingriffen8 die Verwendung der Kapnographie zur Überwachung der Atmung und des ETCO2. Darüber hinaus hilft die Kapnographie bei der Beurteilung der Wirksamkeit von Maßnahmen, wie z. B. der Verabreichung von Analgetika, um sicherzustellen, dass optimale Sedierungswerte aufrechterhalten werden.9 Dennoch scheint die etCO2-Überwachung im Elektrophysiologie-Labor noch zu wenig genutzt zu werden.
Im Zusammenhang mit elektrophysiologischen Verfahren wie der Kryoballonablation bei Vorhofflimmern unterstützt die Kapnographie bei der Überwachung der Okklusion der Pulmonalvene durch den Kryoballon (PV-Ballon Okklusion). Durch die Messung von etCO2 und die Analyse von Kapnographie-Wellenformen können Sie den Okklusionsstatus und den pulmonalen Blutfluss bewerten.10 Mit der Kapnographie beurteilen Sie während der Kryoablation auch die Okklusion der Pulmonalvene durch den Kryoballon und können die Funktion des Nervus Phrenicus überwachen. Diese Echtzeitbeurteilung hat sich als Frühwarnindikator11 und als zusätzlicher Outcome Prädiktor10 hinsichtlich des Verbleibs des Patienten im normalem Sinusrhythmus (NSR) erwiesen.10 Die frühzeitige Erkennung einer Schädigung des Nervus Phrenicus während der Kryoablation kann dazu beitragen, potenzielle Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden und die Ergebnisse für den Patienten zu optimieren.
"Eine tiefe Sedierung mit Kapnographie-Überwachung ist entscheidend für eine höhere Effektivität bei Eingriffen wie der Ablation der AV-Knoten-Reentry Tachykardien (AVNRT), da sie für ruhigere und flachere Brustkorbbewegungen sorgt. Dies erhöht den Patientenkomfort und minimiert Zwischenfälle, Komplikationen und verlängerte Prozeduren zeiten."
- Dr. Hammwöhner
Die Kapnographie ist eine wertvolle Technologie zur Gewährleistung der Patientensicherheit während einer Analgosedierung, bei elektrophysiologischen Verfahren wie der Kryoablation bei Vorhofflimmern (Afib). Durch den Einsatz der Kapnographie können Elektrophysiologen respiratorische Komplikationen frühzeitig erkennen und behandeln, die Sedierung optimieren und letztlich die Ergebnisse für den Patienten verbessern.4,5
Machen Sie keine Kompromisse bei der Patientensicherheit in Ihrem elektrophysiologischen Labor während der Sedierung. Integrieren Sie die Kapnographie-Überwachung, gewinnen Sie wertvolle Erkenntnisse in Echtzeit und optimieren Sie die Patientenergebnisse.