Darmkrebs Operation

Ist trotz Vorsorge und Entfernung von Polypen Darmkrebs aufgetreten, ist eine Operation in der Regel die häufigste Behandlungsform.

Die Darmkrebs-Operation

Ist trotz Vorsorge und Entfernung von Polypen Darmkrebs aufgetreten, ist eine Operation in der Regel die häufigste Behandlungsform. Nur wenn von Tumor befallenes Gewebe sowie die angrenzenden Lymphknoten vollständig entfernt werden, gilt der Patient als geheilt.

Bei der Operation wird ein Teil des Dickdarms entfernt und die verbleibenden Darmenden wieder miteinander verbunden. Wie viel Darm entfernt werden muss, hängt von Größe und Lage des Tumors ab.

Primäre Ziele der Operation sind:

  • Vermeiden eines erneuten Tumors an der gleichen Stelle
  • Wiederherstellung der Darmpassage und damit die Kontinenzerhaltung, die dem Patienten einen Stuhlgang auf normalem Weg ermöglicht. 

Offenchirurgisches Verfahren

Das ursprüngliche Verfahren bei der Darmkrebs-OP ist das sogenannte offenchirurgische Verfahren. Dabei wird der Bauchraum durch einen langen Schnitt eröffnet.

Minimal-Invasive Chirurgie (Schlüssellochchirurgie)

Hier erfolgt der Zugang zum Bauchraum durch mehrere (ca. 4) kleine Schnitte. Dieses Verfahren heißt auch laparoskopische Chirurgie, da durch einen der Schnitte eine Optik mit aufgesetzter Kamera eingeführt wird, die das Bild vom Bauchraum auf einen Monitor überträgt. 

Vorteile des minimal-invasiven Zugangs1-8

  • Kosmetischer Effekt: Die kleinen Schnitte sind später kaum sichtbar
  • Reduktion von Narbenhernien (Narbenbrüchen):  Eine Narbenhernie kann bei unzureichender Wundheilung des langen Schnittes bei offenchirurgischen Eingriffen entstehen und bedarf wiederum einer operativen Maßnahme
  • Durch die kleineren Schnitte hat der Patient in der Regel weniger postoperative Schmerzen und ist schneller wieder mobil.  
  • Reduziertes Wundinfektionsrisiko: Bedingt durch die kleineren Schnitte können weniger Keime in Wunde geraten. 

Die Erhaltung der Kontinenz

Ist das Rektum (also der Mastdarm, das Ende des Dickdarms) vom Darmkrebs betroffen, ist ein wichtiges Ziel der OP, die Kontinenz des Patienten zu erhalten und ihm damit einen Stuhlgang auf normalem Weg zu ermöglichen. Dies kann durch ein sogenanntes Klammernahtinstrument erreicht werden. welches den Darm gleichzeitig durchtrennt und verschließt. Die verbleibenden Darmenden werden anschließend wieder miteinander verbunden. 

Signia

Das Klammernahtinstrument Signia

Mit einem Klammernahtinstrument hat der Operateur besseren Zugang zu tieferen Regionen, die weniger gut erreichbar sind. Denn das Rektum liegt im Becken, eine Region, die bei der OP schwer zugänglich ist. Durch das Klammernahtinstrument lassen sich auch dort die Darmenden nach der OP besser verbinden – die Voraussetzung für die Erhaltung der Kontinenz. Ein Beispiel für ein Klammernahtinstrument ist das Signia von Medtronic.

Die Weiterentwicklung dieser Technologie ist ein wichtiger Teil der Investitionen, die Medtronic jährlich in Forschung und Entwicklung tätigt, um das Verfahren sowohl für den Patienten als auch für den Operateur weiter zu optimieren.

Das Klammernahtinstrument Signia in Aktion

Signia - Klammernahtinstrument

Das Klammernahtinstrument Signia in Aktion

Totale mesorektale Exzision (TME)

Eine Weiterentwicklung der minimalinvasiven OP-Verfahren ist die sogenannte totale mesorektale Exzision (TME), die von dem Arzt Bill Heald Anfang der 1980er Jahre entwickelt wurde, und die bei Darmkrebs im Rektalbereich eingesetzt wird. Dieses Verfahren ist besonders nervenschonend: Nerven, die den Schließmuskel versorgen, bleiben erhalten. Dies ist eine weitere wichtige Voraussetzung für die Erhaltung der Kontinenz.

Quellen

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