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Tiefe Hirnstimulation

Nachsorge

Auf dieser Seite finden Sie Informationen zur Nachsorge Ihrer Patienten nach der Implantation.

Nachsorge des DBS-Systems

Nach dem operativen Eingriff zur Implantation des DBS-Systems muss sich der Patient im Normalfall zu einem vom Arzt festgelegten Termin wiedervorstellen, um die Nähte entfernen zu lassen. In vielen Fällen wird der Neurostimulator zwei bis vier Wochen nach dem operativen Eingriff eingeschaltet und initial programmiert. Dies kann aber schon nach wenigen Tagen nach der Operation erfolgen.

Oftmals verspüren Patienten, die unter Bewegungsstörungen leiden, nach dem Eingriff auch ohne Stimulation eine Symptomlinderung. Dieser „Mikroläsionseffekt“ lässt üblicherweise einige Tage später nach und verschwindet über kurz oder lang ganz. Manche Kliniker führen diesen Effekt auf ein Ödem rund um die im Gehirn implantierte Elektrode zurück. Sobald das Ödem abgeklungen ist, kann die Stimulation des Patienten angepasst werden, um den therapeutischen Nutzen zu maximieren und die Nebenwirkungen zu minimieren.

Manche Kliniker bitten ihre Patienten, 12 bis 24 Stunden vor der Programmierung die Einnahme mancher oder aller Medikamente einzustellen, um die Auswirkungen der Stimulation optimal beobachten zu können. Patienten mit stark ausgeprägten Symptomen können eine Reduzierung oder Aussetzung ihrer Medikation potentiell als zu belastend empfinden. Bei diesen Patienten kann die Dosis der eingenommenen Medikamente für die Programmierung reduziert, jedoch muss nicht ganz auf die Medikamenteneinnahme verzichtet werden. Im Anschluss an die Programmierung wird üblicherweise die Medikamentendosis so angepasst, dass die Stimulationseffekte unter Medikation stabil bleiben.

In den ersten Monaten nach dem operativen Eingriff muss der Patient im Normalfall häufig seinen Arzt aufsuchen, um die Stimulation zu optimieren und die Medikamenteneinnahme zu titrieren. Später wird ein Wiedervorstellungsschema (alle 3-6 Monate) gewählt, das regelmäßige Vorstellungen beim behandelnden Arzt vorsieht, um den Status der Erkrankung zu überwachen und die Stimulation bei Bedarf anzupassen.

Bei manchen Erkrankungen zeigt sich der Erfolg der THS erst nach einigen Wochen bis Monaten in vollem Umfang. Dies ist auf die sehr genaue Anpassung der Stimulationseinstellung an den individuellen Patienten in Verbindung mit der häufig stark reduzierten Medikation zurückzuführen. Die Beobachtung psychosozialer Aspekte bzw. der Stimmung des Patienten ist neben der reinen Veränderung der klassischen Krankheitssymptome bzw. der Lebensqualität von besonderer Bedeutung.