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Ursachen für Spastik als Kriterium für die Patientenauswahl Intrathekale Baclofen-Therapie (ITB-Therapie)

URSACHEN FÜR SPASTIK ALS KRITERIUM FÜR DIE PATIENTENAUSWAHL

Alle Kandidaten für eine ITB-TherapieSM müssen die Kriterien zur Patientenauswahl erfüllen. Außerdem sollte der Arzt weitere Auswahlkriterien berücksichtigen, je nachdem, welchen Auslöser die Schädigung des Zentralen Nervensystems hatte.

HIRNVERLETZUNG

Eine Spastik ist eine der am stärksten beeinträchtigenden Folgen einer Hirnverletzung.1 Sie tritt bei rund 25 % aller Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma auf2; die Häufigkeit steigt auf 40 % bei Patienten mit Verletzungen des Mittelhirns2.

VOR ABGABE EINER EMPFEHLUNG FÜR EINE ITB-THERAPIE SOLLTEN ÄRZTE DIE FOLGENDEN FAKTOREN BERÜCKSICHTIGEN:

  • Bei dieser Patientenpopulation ist eine Beurteilung ihres unterstützenden Systems von Betreuungspersonen wichtig, besonders die Frage von Transportmöglichkeiten zu Nachfüllterminen und das Wissen der Familie über Symptome von Überdosierungen und Entzug.
  • Eine intrathekale Baclofen-Therapie kann die Fähigkeit des Patienten unterstützen, an einer Rehabilitationstherapie teilzunehmen.
  • Patienten mit einer schweren Spastik nach Schädel-Hirn-Trauma sollten mindestens ein Jahr warten, bis eine intrathekale Langzeittherapie mit Baclofen in Betracht gezogen wird.

ZEREBRALPARESE

Schätzungsweise 70 bis 80 % aller Personen mit ZP weisen eine Spastik auf3, mindestens 60 % dieser Spastikpatienten sind funktional eingeschränkt.4 Bei Kindern mit schweren Bewegungsstörungen sind oral verabreichte Medikamente oder Injektionstherapien oft unzureichend, besonders bei Kindern, die älter als fünf oder sechs Jahre sind.5

VOR ABGABE EINER EMPFEHLUNG FÜR EINE ITB-THERAPIE SOLLTEN ÄRZTE DIE FOLGENDEN FAKTOREN BERÜCKSICHTIGEN:

  • Bei dieser Patientenpopulation ist eine Beurteilung ihres unterstützenden Systems von Betreuungspersonen wichtig, besonders die Frage von Transportmöglichkeiten zu Nachfüllterminen und das Wissen der Familie über Symptome von Überdosierungen und Entzug.
  • Bei pädiatrischen Patienten muss sichergestellt sein, dass ihr Körper über ausreichend Masse verfügt, um die Pumpe aufzunehmen.
  • Vor oder zusammen mit einer orthopädischen Operation könnte der Einsatz von Therapien zur Behandlung schwerer Spastiken wie etwa eine ITB-Therapie in Betracht gezogen werden. Laut einer Studie zur Untersuchung von Spastiken der unteren Extremitäten kann das Erfordernis (oder das Ausmaß) eines orthopädischen Eingriffs verringert werden oder ganz entfallen, wenn zuerst eine ITB-Therapie angewendet wird.6
  • Die Sicherheit und Wirksamkeit der ITB-Therapie ist bei Kindern unter 4 Jahren nicht belegt.

MULTIPLE SKLEROSE

17 Prozent aller von MS Betroffenen weisen eine Spastik auf, die oft die Aktivitäten des täglichen Lebens beeinträchtigt.7

VOR ABGABE EINER EMPFEHLUNG FÜR EINE ITB-THERAPIE SOLLTEN ÄRZTE DIE FOLGENDEN FAKTOREN BERÜCKSICHTIGEN:

  • Für unabhängige und mobile Patienten kann eine Dosistitration das erforderliche Tonusniveau optimieren.
  • Das Fortschreiten der Krankheit kann sich auf die nötige Dosis auswirken; diese kann durch Umprogrammierung der Infusionspumpe angepasst werden.
  • Bei dieser Patientenpopulation ist eine Beurteilung ihres unterstützenden Systems von Betreuungspersonen wichtig. Da kognitive Beeinträchtigungen möglich sind, müssen die Betreuungspersonen willens und in der Lage sein, den Patienten zu Nachfüllterminen zu begleiten, und die Symptome von Überdosierungen und Entzug kennen.
  • Angesichts der nicht vorhersehbaren, fortschreitenden Art der Erkrankung kann es wichtig sein, die Ziele regelmäßig neu zu bewerten.
  • Müdigkeit ist keine Kontraindikation für eine Rehabilitation nach intrathekaler Baclofen-Therapie, sollte aber in der Dosierung entsprechend berücksichtigt werden.

RÜCKENMARKSVERLETZUNG

62 Prozent aller Personen mit einer Rückenmarksverletzung (RMV) nach Verletzungen der Brust- und Halswirbelsäule berichteten das Vorliegen einer Spastik. 12 Prozent berichteten eine Spastik, die so schwerwiegend war, dass sie die Aktivitäten des täglichen Lebens beeinträchtigte.8

VOR ABGABE EINER EMPFEHLUNG FÜR EINE ITB-THERAPIE SOLLTEN ÄRZTE DIE FOLGENDEN FAKTOREN BERÜCKSICHTIGEN:

  • Bei dieser Patientenpopulation ist eine Beurteilung ihres unterstützenden Systems von Betreuungspersonen wichtig, besonders die Frage von Transportmöglichkeiten zu Nachfüllterminen und das Wissen der Familie über Symptome von Überdosierungen und Entzug.
  • Eine Dosistitration kann den für einen Transfer erforderlichen Tonus optimieren.
  • Bei Patienten, deren Verletzungen die Halswirbelsäule betreffen oder bei denen bereits eine autonome Dysreflexie aufgetreten ist, ist das Komplikationsrisiko möglicherweise höher.

SCHLAGANFALL

Laut klinischer Evidenz erleben 38 % aller Schlaganfallpatienten im ersten Jahr nach dem Schlaganfall eine Spastik.9

VOR ABGABE EINER EMPFEHLUNG FÜR EINE ITB-THERAPIE MIT LIORESAL INTRATHECAL (BACLOFEN-INJEKTION) SOLLTEN ÄRZTE DIE FOLGENDEN FAKTOREN BERÜCKSICHTIGEN:

  • Mit einer Dosistitration bei unabhängigen und mobilen Patienten kann möglicherweise der erforderliche Tonus gehalten werden.
  • Ein Gleichgewicht zwischen Gesamttonus und lokaler Spastik kann mithilfe einer ergänzenden Intervention erzielt werden, etwa mit einer Injektionstherapie.
  • In einer klinischen Studie an Patienten mit spastischen Lähmungen nach Schlaganfall stellten Meythaler et al. bei den beiden Patienten, die eine Therapie mit Antikoagulanzien erhielten, keine Komplikationen in Bezug auf eine kurzfristige Unterbrechung der Antikoagulansgabe fest.10
  • Die Lumbalpunktion für den Screening-Test wurde bei diesen Patienten mit einer Spinalnadel der Größe 25 (anstatt der üblichen Größe 22) durchgeführt. Für diese Patienten, deren Warfarin-Therapie mindestens drei Tage lang abgesetzt wurde, wurde die Prothrombinzeit überwacht.10
  • Für den Screening-Test und den chirurgischen Eingriff sollte über die Risiken und Vorteile eines Absetzens des gerinnungshemmenden Medikaments aufgeklärt werden. In dieses Aufklärungsgespräch sollten die Patienten und ihre Betreuungspersonen einbezogen werden.*
  • Bei dieser Patientenpopulation ist eine Beurteilung ihres unterstützenden Systems von Betreuungspersonen wichtig, besonders die Frage von Transportmöglichkeiten zu Nachfüllterminen und das Wissen der Familie über Symptome von Überdosierungen und Entzug.

Weitere Informationen entnehmen Sie dem SynchroMed II Kurzhinweis und den Verschreibungsinformationen von Lioresal.

*

Für das Absetzen der Antikoagulans-Therapie während des Screening-Tests und des chirurgischen Eingriffs gibt es kein von Medtronic genehmigtes Protokoll. Die Entscheidung über das weitere Vorgehen sollte nach einer individuellen Analyse der Risiken und Vorteile getroffen werden.

1

Meythaler J, et al. Long-term continuously infused intrathecal baclofen for spastic dystonic hypertonia in traumatic brain injury: 1-year experience. Arch Phys Med Rehabil 1999; 80(1):13-19.

2

Wedekind C, Lippert-Gruner M. Long-term outcome in severe traumatic brain injury is significantly influenced by brainstem involvement. Brain Inj 2005;19:681-4.

3

Centers for Disease Control and Prevention, www.cdc.gov, web site accessed 3/19/2008.

4

Kennes J, Rosenbaum P, Hanna SE, et al. Health status of school-aged children with cerebral palsy: information from a population-based sample. Dev Med Child Neurol 2002; 44: 240–47.

5

Albright AL. Neurosurgical treatment of spasticity and other pediatric movement disorders. J Child Neurol. 2003;18(supplement 1):S67-S78.

6

Gerszten PC, Albright AL, Johnstone GF. Intrathecal baclofen infusion and subsequent orthopedic surgery in patients with spastic cerebral palsy. J Neurosurg. 1998;88(6):1009-1013.

7

Rizzo MA, Hadjimichael OC, Preiningerova J, Vollmer TL. Prevalence and treatment of spasticity reported by multiple sclerosis patients. Mult Scler. 2004;10(5):589-595.

8

Anson CA, Shepherd C. Incidence of secondary complications in spinal cord injury. Int J Rehabil Res. 1996;19(1):55-66.

9

Watkins CL, Leathley MJ, Gregson JM, Moore AP, Smith TL, Sharma AK. Prevalence of spasticity post stroke. Clin Rehabil. 2002:16(5):515-522.

10

Meythaler JM, Guin-Refroe S, Brunner, RC, Hadley MN. Intrathecal baclofen for spastic hypertonia from stroke. Stroke. 2001;32(9):2099-2109.