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Frau mit gelbem Pullover lehnt im Türrahmen.

Leben mit einem Herzschritt- macher

Bradykardie (langsamer Herzschlag)

Herzschrittmacher helfen jährlich Millionen Menschen, wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Nach kurzer Pause sind viele Aktivitäten des Alltags wieder beschwerdefrei möglich.

Patientengeschichte - (05:38)

Patientin Carina erzählt von ihren Erfahrungen mit einem Herzschrittmacher
Weitere Informationen finden Sie hier Less information (see less)

Herzschrittmacher im Alltag

Die meisten Patienten nehmen den Herzschrittmacher nach einiger Zeit gar nicht mehr wahr. Beruf und Freizeitaktivitäten können in der Regel schon bald wieder aufgenommen werden. Allerdings sollten Sie sich vorab von Ihrem Arzt beraten lassen. Nur er kennt Ihr individuelles Krankheitsbild und Ihre körperliche Verfassung. Hier sind ein paar Grundregeln, die Sie nach der Genesung befolgen sollten. Außerdem finden Sie ausführliche Informationen in unserer Broschüre Leben mit dem Herzschrittmacher.

Wieder körperlich aktiv werden

Wenn es Ihr Arzt erlaubt, können Sie langsam wieder Ihre normale Lebensweise aufnehmen. Dazu gehört neben Ihrem Beruf auch der Sport. Allerdings sollten Sie Sportarten meiden, bei denen Sie leicht stürzen oder Stöße in die Brust bekommen könnten. Das Gerät oder die Elektroden könnten beschädigt werden. Fragen Sie Ihren Arzt, falls Sie sich unsicher sind, welche Sportarten für Sie geeignet sind.

Die Nachsorge

Zur Herzschrittmacher-Therapie gehören regelmäßige Termine zur Nachsorge. Ihr Arzt spricht Sie mit Ihnen individuell ab. Die erste Nachsorge findet meist vier bis sechs Wochen nach der Implantation statt. Danach wird Ihr Arzt Sie alle drei bis sechs Monate zur Nachsorge sehen wollen. Bei der Nachsorge überprüft der Arzt mit dem Programmiergerät, ob Ihr Herzschrittmacher noch einwandfrei funktioniert. Falls notwendig programmiert er den Herzschrittmacher neu. Ihr Arzt fragt Sie vermutlich, wie Sie im Alltag mit Ihrem Herzschrittmacher zurechtkommen. Nutzen Sie die Gelegenheit, um mit ihm über Ihre Erfahrungen zu sprechen.

Möglicherweise müssen Sie nicht für jede Nachsorge zum Arzt. Mit dem Medtronic CareLink Netzwerk lassen sich die meisten Herzschrittmacher auch per "Fernabfrage" überprüfen. Fragen Sie Ihren Arzt, ob eine Nachsorge über das CareLink Netzwerk für Sie in Frage kommt.

Mit dem Herzschrittmacher auf Reisen

Uneingeschränkt Reisen können die meisten Menschen auch mit Herzschrittmacher. Vorausgesetzt Ihre Gesundheit erlaubt es Ihnen.
Weltweit finden Sie Kliniken, die Herzschrittmacher von Medtronic nachsorgen können. Sprechen Sie dazu unseren Patientenservice unter der Telefonnummer 02159-8149671 an. Bitte besprechen Sie außerdem Ihre medizinische Versorgung auch mit Ihrem Arzt zu Hause. Fragen Sie ihn zum Beispiel, wie Sie sich verhalten sollen, wenn Beschwerden oder andere Symptome auftreten.

Bevor Sie am Flughagen durch die Schleuse gehen, sollten Sie dem Sicherheitspersonal Ihren Herzschrittmacher-Ausweis zeigen. So verhindern Sie, dass die Sicherheitsanlage unnötigen Alarm auslöst. Bitten Sie außerdem das Personal, auf das Abtasten mit dem Magnetstab zu verzichten oder den Brustbereich um den Herzschrittmacher auszusparen. Sie werden dann von Hand abgetastet.

Was Sie bei medizinischen Eingriffen beachten sollten

Wenn Sie medizinisch behandelt werden müssen oder eine Operation ansteht, informieren Sie Ihren Arzt oder Zahnarzt über Ihren Herzschrittmacher. Denn bei einigen medizinischen Anwendungen gelten Vorsichtsmaßnahmen.

Untersuchungen und Eingriffe, die bei Menschen mit Herzschrittmachern nicht durchgeführt werden sollten

Personen mit Herzschrittmacher sollten folgende medizinische Verfahren meiden:

  • MRT (Magnetresonanztomographie) oder MRA (Magnetresonanzangiographie) mit allen herkömmlichen Herzschrittmachern: Diesen Untersuchungen können sich Herzschrittmacher-Patienten nur dann unterziehen, wenn Sie Spezialschrittmacher wie die MRI SureScan Geräte von Medtronic tragen. Sie wurden speziell für die MRT-Fähigkeit entwickelt.
  • Mikrowellen-Katheterablation
  • Diathermie-Therapien (Hochfrequenz, Kurzwelle oder Mikrowelle)
  • Transurethrale Nadelablation (TUNA)

Medizinische Verfahren, bei denen für Menschen mit Herzschrittmacher Vorsichtsmaßnahmen gelten

Einige medizinische Verfahren können nur durchgeführt werden, wenn Ihr Arzt bestimmte Vorsichtsmaßnahmen beachtet. Dies ist wichtig, damit der Herzschrittmacher während des Verfahrens und danach fehlerfrei funktioniert. Beispiele für solche Verfahren sind:

  • Computertomographie (CT)
  • Diagnostischer Ultraschall
  • Elektrokauterisation
  • Elektrolyse
  • Externe Defibrillation und elektive Kardioversion
  • Hochenergiebestrahlung
  • Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT)
  • Lithotripsie
  • Hochfrequenzablation
  • Therapeutischer Ultraschall

Unbedenkliche medizinische Verfahren

Viele medizinische Verfahren haben keinen Einfluss auf Ihren Herzschrittmacher. Sie können zum Beispiel unbesorgt zum Zahnarzt gehen und Ihre Zähne mit Bohrern oder Ultraschallköpfen reinigen lassen. Auch Röntgenaufnahmen von Zähnen, Kiefer oder vom Brustkorb sind unbedenklich, ebenso eine Mammographie. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um mögliche Risiken und Nutzen eines medizinischen Verfahrens abzuwägen.

Elektromagnetische Verträglichkeit

Bestimmte Geräte, die Elektrizität oder Magnete verwenden, erzeugen elektromagnetische Felder. Je näher Sie so einem Gerät kommen, desto stärker sind Sie diesen Feldern ausgesetzt. Normalerweise sind die Felder in Ihrem Alltag aber so gering, dass sie Ihren Schrittmacher nicht stören. Eine Ausnahme bilden leistungsstarke Geräte, wie z.B. Bohrmaschinen, Kettensägen oder Schweißgeräte. Halten Sie zu solchen Geräten ca. 30 Zentimeter Abstand ein.

Beim Mobiltelefon, W-Lan-Router, Funksender, Fön oder Rasierapparat genügt ein Sicherheitsabstand von etwa 15 cm zwischen Herzschrittmacher und Gerät.

Zu Induktionskochfeldern im Haushalt wird ein Sicherheitsabstand von ca. 60 cm zwischen Herzschrittmacher und Kochfeld empfohlen.

Weitere Informationen zur elektromagnetischen Verträglichkeit finden Sie in unserer Patientenbroschüre. Lassen Sie sich außerdem von Ihrem Arzt beraten.

Selbsthilfegruppen

Einigen Patienten hilft es, die eigenen Erfahrungen mit anderen in einer Selbsthilfegruppe auszutauschen. Informationen über solche Selbsthilfegruppen für Patienten und ihre Angehörigen finden Sie in Ihrem Krankenhaus, bei Gesundheitsorganisationen oder im Internet.

Die Informationen auf dieser Seite ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit Ihrem Arzt. Sprechen Sie immer auch mit Ihrem Arzt, wenn es um Diagnose und Behandlung geht.