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ICD Patient

Leben mit einem implantierbaren Defibrillator (ICD)

Tachykardie (Herzrasen)

 

Patientengeschichte - Leben mit einem ICD

Nachdem Sie das Krankenhaus verlassen haben, dauert es normalerweise nicht mehr lange, bis Sie sich an Ihren Defibrillator (ICD = implantierbarer Cardioverter Defibrillator) gewöhnt haben. Besprechen Sie eventuelle Bedenken mit Ihrer Familie, Ihren Freunden oder Ihrem Arzt. Auch Patientengruppen, in denen Sie sich mit anderen Defibrillator-Trägern austauschen können, sind möglicherweise eine wertvolle Hilfe. Der Defibrillator behandelt lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen umgehend. So gibt er Ihnen Sicherheit - 24 Stunden am Tag. Dadurch wird Ihre Lebensqualität deutlich verbessert.

Sofern es Ihr Arzt erlaubt, können Sie mit dem implantierten Defibrillator wieder allen Aktivitäten nachgehen, die Sie gewohnt sind: zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder auf Reisen. 

Allerdings sollten Sie ein paar Grundregeln beachten, die Sie im Folgenden finden.

Sport

Vermeiden Sie Sportarten, bei denen Sie leicht fallen oder Stöße vor die Brust bekommen könnten. Dies kann den Defibrillator oder seine Elektroden beschädigen.

Reisen

Wenn Ihr Gesundheitszustand es erlaubt, können Sie auch mit Defibrillator ohne Bedenken reisen. In 120 Ländern weltweit finden Defibrillator-Patienten Kliniken, die Medtronic ICDs nachsorgen. Diese internationalen Nachsorgeadressen sind im Internet unter www.medtronic.com/traveling  zu finden.

Sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt über die geplante Reise. Er kann Ihnen Empfehlungen geben für

  • die medizinische Versorgung
  • geplante Aktivitäten
  • einen Notfallplan, falls Sie Beschwerden oder Symptome spüren

Mit dem Defibrillator am Flughafen

Auf Flughäfen sollten Sie dem Sicherheitspersonal direkt Ihren Defibrillator-Ausweis zeigen. Ihr Gerät könnte nämlich einen Alarm der Sicherheitsanlage auslösen.

Gehen Sie zügig durch die Metallsuchanlage. Am besten lassen Sie sich nicht mit einem Hand-Metalldetektor untersuchen. Oder Sie bitten das Personal, den Brustbereich auszusparen. Sie werden dann von Hand abgetastet. Anschließend können Sie ohne Bedenken an Bord Ihres Flugzeugs gehen.

Medizinische Eingriffe

Wenn Sie operiert oder mit Geräten medizinisch untersucht werden müssen, informieren Sie Ihren Arzt, dass Sie Träger eines implantierten Defibrillators sind. Eventuell muss sich der Arzt zuvor mit Ihrem Kardiologen abstimmen. Einige Verfahren können die Funktion Ihres Geräts beeinflussen. 

Untersuchungen und Eingriffe, die bei Defibrillator-Patienten nicht durchgeführt werden dürfen

Dazu gehören:

  • Mikrowellen-Katheterablation
  • Diathermie-Therapien (Hochfrequenz, Kurzwelle oder Mikrowelle)
  • MRT (Magnetresonanztomographie, Kernspintomographie) oder MRA (Magnetresonanzangiographie)
  • Transurethrale Nadelablation (TUNA)

Medizinische Verfahren mit Vorsichtsmaßnahmen

Die Funktion des Defibrillators kann zum Beispiel gestört werden durch:

  • Computertomographie
  • Diagnostischer Ultraschall
  • Elektrokauterisation
  • Elektrolyse
  • Externe Defibrillatoren und elektrive Kardioversion
  • Hochenergiebestrahlung
  • Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT)
  • Lithotripsie
  • Hochfrequenzablation
  • Therapeutischer Ultraschall
  • Transkutane elektrische Nervenstimulation
  • Übertragungsdraht für digitale Hörgeräte

Für Defibrillator-Patienten unbedenkliche medizinische Verfahren

Keinen Einfluss auf den Defibrillator haben:

  • Röntgenaufnahmen
  • Computertomographie/Mammographie
  • Sonographie
  • Zahnärztliche Verfahren mit Bohrern oder Ultraschallköpfen zur Zahnreinigung

 

Elektromagnetische Störquellen

Geräte mit einem starken Elektromotor können Ihren Defibrillator stören. Sie erzeugen elektromagnetische Felder, die umso größer werden, je mehr Sie sich dem Gerät nähern. Halten Sie daher zwischen Ihrem ICD und diesen Geräten einen Mindestabstand ein. 

15 cm z.B. zu

  • Handy
  • Haartrocknern
  • Rasierapparaten
  • Funksendern (zum Beispiel für das Garagentor)
  • W-LAN Sendern

15 bis 30 cm z.B. zu:

  • Lautsprecherboxen
  • Magnetmatten

Eine Armlänge z.B. zu

  • Verbrennungsmotoren mit Zündkerzen (z.B. in Rasenmähern)
  • Elektrowerkzeugen wie Bohrmaschine oder Kreissäge
  • Zündspulen (z.B. in Autos)
  • Metalldetektoren (z.B. bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen)
  • Lichtbogen- und Widerstandsschweißgeräten

Benutzen Sie keine Geräte, bei denen in der Gebrauchsanweisung steht, dass sie für Herzschrittmacherpatienten ungeeignet sind. Diese Geräte sollten auch von Menschen mit Defibrillator nicht verwendet werden. Dazu gehören Heizdecken, Körperfettwagen, TENS Geräte oder Bioresonanzsysteme.

Die Nachsorge Ihres implantierbaren Defibrillators (ICD)

Die Termine für Nachsorgeuntersuchungen gehören zur Therapie. In der Regel findet der erste Termin vier bis sechs Wochen nach der Implantation statt. Danach wird Ihr Arzt Sie alle drei bis sechs Monate sehen wollen. 

Bei der Nachsorge überprüft der Arzt mit dem Programmiergerät, ob Ihr Defibrillator noch einwandfrei funktioniert und ob die Programmierung genau auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Er ruft die gespeicherten Daten ab und wertet sie aus. Eventuell programmiert er das Gerät neu. 

Implantierbare Defibrillatoren von Medtronic überprüfen sich täglich automatisch. Wenn das Gerät bei diesen Tests etwas Auffälliges feststellt, gibt es einen Signalton ab. Den Zeitpunkt für diesen Ton kann der Arzt frei programmieren, damit er in Ihren Tagesablauf passt. Wenn Sie den Signalton hören, sagen Sie Ihrem Arzt sofort Bescheid und warten Sie damit nicht bis zum nächsten Nachsorgetermin. Der Ton muss nichts Bedrohliches bedeuten. Es kann aber auch sein, dass Ihr Arzt schnell reagieren sollte. 

Ihr Arzt wird Sie vermutlich bei den Nachsorgeterminen auch fragen, wie Sie im Alltag mit Ihrem Defibrillator zurechtkommen. Nutzen Sie die Gelegenheit, um ihm von Ihren Erfahrungen zu berichten.

Die Informationen auf dieser Seite ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit Ihrem Arzt. Sprechen Sie immer auch mit Ihrem Arzt, wenn es um Diagnose und Behandlung geht.