Sie haben einen Link angeklickt, der auf eine andere Website führt. Wenn Sie fortfahren, verlassen
Sie diese Website und werden zu einer Website weitergeleitet, die außerhalb unseres Verantwortungsbereichs liegt. Medtronic Deutschland prüft oder kontrolliert den Inhalt von Websites nicht, die außerhalb unseres Verantwortungsbereichs liegen. Wir haften nicht für geschäftliche Vorgänge oder Abschlüsse, die Sie auf solchen fremden Websites tätigen. Ihre Nutzung fremder Websites unterliegt den Nutzungsbedingungen und den Datenschutzbestimmungen der jeweiligen Website.
Ihr Browser ist nicht auf dem aktuellen Stand.
Mit einem aktualisierten Browser können Sie die Website von Medtronic besser nutzen. Browser jetzt aktualisieren.
Dieser Bereich unserer Website richtet sich an Angehörige der medizinischen Fachkreise (Ärzte, Pflegeberufe, Krankenhausverwaltung, Krankenkassen etc.).
Patienten finden Informationen hier.
Aufbau und Funktion des Herzens
Tag für Tag läuft unser Herz zu Höchstleistungen auf, um unseren Organismus mit Blut und so mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Das Herz wird in vier Abschnitte unterteilt: In einen rechten und linken Vorhof (Atrium) sowie eine linke und rechte Kammer (Ventrikel). Rechte und linke Seite sind durch die Herzscheidewand (Septum) voneinander getrennt. Im Herzen kann das Blut nur in eine Richtung fließen. Denn zwischen den Vorhöfen und Kammern und den sich an die Kammern anschließenden Blutgefäßen liegen die Herzklappen. Sie arbeiten wie Ventile. Bei jedem Herzschlag wird das Blut zunächst von den Vorhöfen in die Kammern gepumpt. Anschließend ziehen sich die Kammern zusammen und drücken das Blut in die Gefäße. So gelangt das Blut schließlich von der rechten Herzseite in die Lunge und von der linken Herzseite zu den übrigen Organen des Körpers.
Der Blutkreislauf – eine Reise durch den Körper
Die Herztätigkeit lässt sich in zwei zentrale Systeme unterteilen: Im Lungenkreislauf wird das Blut in die Lunge gepumpt. Dort tankt es Sauerstoff und wird zum Herzen zurückgeleitet. Von dort wiederum gelangt es über die Hauptschlagader (Aorta) in den Körperkreislauf, also in den gesamten Körper. Beide Systeme sind voneinander abhängig und arbeiten in einem gesunden Herzen „synchron“, also zeitgleich. Es gibt drei Arten von Blutgefäßen: Arterien, Venen und Kapillaren. Arterien, auch Schlagadern genannt, führen vom Herzen weg. In ihnen fließt hellrotes, sauerstoffreiches Blut. (Mit einer Ausnahme: die Lungenschlagader führt sauerstoffarmes Blut.) Die Arterien verzweigen sich im gesamten Körper zu einem dünnen Kapillargeflecht. So können über das Blut Sauerstoff und Nährstoffe zu den Stellen im Körper transportiert werden, an denen sie benötigt werden. Die Kapillaren verdichten sich schließlich wieder zu Venen. Die Venen führen zum Herzen zurück und führen das dunkelrote, sauerstoffarme Blut – mit Ausnahme der Lungenvenen, die sauerstoffreiches Blut führen.
Der normale Herzrhythmus (Sinusrhythmus)
Über 100.000 Mal pro Tag schlägt das Herz, um unseren Kreislauf in Gang zu halten – und das Jahr für Jahr, ein Leben lang. Ein Reizleitungssystem sorgt dafür, dass die Herzaktion (Kontraktion) reibungslos und gleichmäßig ablaufen kann. Taktgeber dieses Reizleitungssystems ist der Sinusknoten. Er liegt im rechten Vorhof und gibt regelmäßig elektrische Impulse ab. Die Impulse werden über eine Zwischenstation, den AV-Knoten, in die Muskelfasern der Herzkammern weitergeleitet. So ist sichergestellt, dass jede Herzmuskelzelle den Befehl erhält, sich zusammenzuziehen. Dadurch entsteht der Herzschlag. Ein normaler Herzrhythmus wird Sinusrhythmus genannt. Das gesunde Herz schlägt sehr regelmäßig, ungefähr 50 bis 80 Mal pro Minute, wenn der Mensch sich nicht belastet. Bei körperlicher Anstrengung oder Aufregung kann es auch schnell über 100 Mal pro Minute schlagen. Um die Erhöhung des Herzschlages kümmert sich ebenfalls der Sinusknoten: Er gibt häufiger Impulse ab. Dazu regen ihn Hormone und Nerven an.
Auch das Herz will versorgt sein
Damit das Herz richtig arbeiten kann, muss es auch selbst gut versorgt werden. Diese Aufgabe übernehmen die Herzkranzgefäße (Koronararterien). Wie ein Netz liegen sie über dem Herzmuskel. Weil diese Herzkranzgefäße für eine ausreichende Nährstoff und Sauerstoffzufuhr sorgen, müssen sie für eine normale Herzfunktion besonders gut durchblutet sein.
Bei jedem Menschen kann das Herz hin und wieder unregelmäßig schlagen. Dies ist unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. bei Aufregung, Schreck, Fieber oder körperlicher Belastung) völlig normal. Von einer Herzrhythmusstörung (Arrhythmie) sprechen Ärzte erst dann, wenn das Herz plötzlich und ohne erkennbaren Anlass aus dem Takt gerät. Kommen solche Arrhythmien häufiger vor oder verursachen sie Beschwerden, empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt. Viele Herzrhythmusstörungen sind harmlos, andere allerdings lebensgefährlich. Oft entstehen sie aufgrund von Erkrankungen wie der Koronaren Herzkrankheit (Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen), der Herzinsuffizienz (verminderte Pumpleistung des Herzens – Herzschwäche) oder durch einen Herzinfarkt (plötzlicher Verschluss eines Herzkranzgefäßes). Auch Ursachen außerhalb des Herzens (z.B. Schilddrüsenerkrankungen) können Herzrhythmusstörungen hervorrufen.
Bradykardie oder Asystolie
Die Bradykardie ist eine Form der Rhythmusstörung, bei der die Herzfrequenz auf deutlich unter 60 Schläge pro Minute abfällt oder der Herzschlag sogar aussetzt. Normal ist ein langsamer Herzschlag im Schlaf oder bei Leistungssportlern. Verursacht eine Bradykardie im Alltag Beschwerden, muss sie jedoch behandelt werden. Bei Menschen mit Bradykardien werden Körper und Gehirn unter Umständen nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Auf diese Unterversorgung reagiert der Mensch mit Schwindel, Müdigkeit, Erschöpfungszuständen, Atemnot oder sogar Ohnmacht. Bei einem Karotissinussyndrom reagiert das Nervengeflecht an der Halsschlagader überempfindlich: Bei Druck oder Bewegung kann es zu einer Verlangsamung der Herzfrequenz und zu einem Abfall des Blutdrucks kommen. Dauert dieser Zustand mehrere Sekunden an, sind Schwindel oder Bewusstlosigkeit die Folge.
Mehr zu Bradykardie erfahren
Extrasystolen
Extrasystolen sind Extraschläge aus den Vorhöfen oder Kammern. Mischt sich aber eine Herzmuskelzelle in die Aktivität des Sinusknotens ein, unterbricht sie damit die normale Herzschlagfolge. Nach dieser Fehlzündung übernimmt wieder der Sinusknoten den Takt. Diesen Vorgang empfindet der Mensch als „Stolpern“ des Herzens. Extrasystolen sind von sich aus noch nicht gefährlich, selbst wenn sie häufig auftreten. Sie können jedoch auf eine Herzerkrankung hindeuten.
Kammertachykardie
Bei einer Tachykardie schlägt das Herz zu schnell. Wenn sich ein gesunder Mensch belastet (z.B. beim Sport) und seine Herzfrequenz dabei ansteigt, ist das völlig normal. Gefährlich wird es dagegen, wenn der hohen Frequenz eine Vorhof- oder Kammertachykardie zugrunde liegt und sie nicht mehr im Sinusknoten, sondern in den Herzkammern entsteht. Diese Rhythmusstörung kann in Kammerflimmern übergehen.
Mehr zu Tachykardie erfahren
Kammerflimmern
Beim Kammerflimmern arbeitet das Herz so schnell und unkoordiniert, dass keine geordnete Herzaktion mehr zustande kommt. Dadurch kann es kein Blut mehr pumpen: Der Mensch wird bewusstlos. Diese Situation ist lebensgefährlich, denn Kammerflimmern führt unbehandelt zum Plötzlichen Herztod (PHT).
Vorhofflimmern
Bei Vorhofflimmern arbeitet der „obere Teil“ des Herzens, die Vorhöfe, unkoordiniert und zu schnell. Dies wiederum beeinflusst die Herzkammern. Das gesamte Herz verliert seinen normalen und koordinierten Rhythmus. Vorhofflimmern ist in der Regel nicht lebensgefährlich.
Trotzdem fühlen Patienten sich oft schlecht. Sie werden kurzatmig und unruhig. Außerdem leidet die Pumpfunktion des Herzens: Zu wenig Blut – und damit Sauerstoff – gelangt in den Körper. Die Folge können niedriger Blutdruck, Schwindel oder sogar Bewusstlosigkeit sein. Wird Vorhofflimmern nicht behandelt, ist das Risiko groß, später einen Schlaganfall (Bildung eines Blutgerinnsels im Gehirn) zu erleiden oder an einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) zu erkranken.
Mehr zu Vorhofflimmern erfahren