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Medizinische Fachkreise

Implantations-verfahren

Implantationsverfahren

Bei der Implantation eines DBS-Systems für die Tiefe Hirnstimulation werden ein oder zwei Elektroden mit jeweils vier Stimulationselektroden im Gehirn implantiert. Subkutane Verlängerungen verbinden die Elektroden mit einem nahe der Clavicula implantierten Neurostimulator. Die elektrische Stimulation kann nichtinvasiv an die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten angepasst werden.

Der Activa® RC Neurostimulator erzeugt elektrische Signale und gibt diese über eine oder zwei Elektroden ab.

Platzierung der Medtronic DBS-Elektroden

  1. Ein Stereotaxie-Kopfrahmen wird in der Regel unter Lokalanästhesie am Schädel angebracht.
  2. Anschließend wird der Patient mit angebrachtem Rahmen bildgebenden Verfahren unterzogen. Das oder die Ziele werden mithilfe entsprechender Zielbestimmungssoftware lokalisiert. Hochentwickelte Bildgebung und Software ermöglichen eine präzise Zielfestlegung und damit die Voraussetzung für optimale klinische Ergebnisse und minimales Risiko.



  3. Für die Elektrodenplatzierung wird ein Loch von 14 mm Durchmesser (kleiner als ein 1-Cent-Stück) im Schädel des Patienten angelegt.
  4. An jeder derartigen Öffnung wird ein Bohrlochring angebracht.
  5. Vor der Elektrodenplatzierung kann optional eine Mikroelektrodenaufzeichnung (MER) durchgeführt werden, um die Zielfestlegung zusätzlich zu verifizieren.
  6. Anschließend wird die Elektrode unter Anwendung stereotaktischer Führungs- und Operationstechniken im Ziel platziert.
  7. Bei wachem Patienten wird eine Teststimulation durchgeführt, um den positiven therapeutischen Effekt (z. B. verminderter Rigor und/oder Tremor) ohne oder bei nur minimalen Nebenwirkungen zu bestätigen.
  8. Nachdem die Platzierung der Elektrode überprüft und bestätigt wurde, wird die Elektrode durch Schließen der Bohrlochabdeckung oder der Stimloc Bohrlochkappe verankert.

Beispiele für die Zielregionen der Tiefen Hirnstimulation:

Nucleus subthalamicus (STN) und Globus pallidus internus (GPi)

Nucleus subthalamicus (STN)       Globus pallidus internus (GPi)


Platzierung des Neurostimulators

Dieser Schritt kann zeitgleich mit der Elektrodenimplantation oder zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden. Der Eingriff erfolgt typischerweise unter Allgemeinanästhesie.

  • Im Subklavikulärbereich wird ein kleiner Einschnitt vorgenommen, um eine Tasche zu schaffen. Anschließend wird der Neurostimulator in diese Tasche eingesetzt.
  • Dann wird die Elektrode an die Verlängerung anschlossen, die unter der Kopfhaut und der Haut des Nackens hinunter zur Neurostimulatortasche tunneliert wird. Bei einer bilateralen Anwendung werden diese Schritte für die andere Elektrode wiederholt.

Krankenhausaufenthalt

Der Krankenhausaufenthalt ist abhängig vom Gesundheitszustand des Patienten und des Eingriffs der jeweiligen Therapie. In der Regel bleiben die Patienten einige Tage stationär in der Klinik bevor sie mit einem der optimalen Therapie entsprechenden programmiertem Neurostimulator entlassen werden.

Geräteaustausch

Die Lebensdauer der batteriebetriebenen Neurostimulatoren ist abhängig von den programmierten Einstellungen und dem Nutzungsverhalten des Patienten. Beim wiederaufladbaren Activa RC beträgt die Lebensdauer bei ordnungsgemäßer Aufladung neun Jahre.

Der Austausch des Neurostimulators erfordert keinen intrakraniellen Eingriff und kann abhängig vom Patienten auch in Lokalanästhesie durchgeführt werden.