Medizinische Fachkreise
SynchroMed II
Programmierbares Infusionssystem
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Medizinische Fachkreise
Programmierbares Infusionssystem
Die programmierbare Medikamentenpumpe SynchroMed® II (Modell 8637) gehört zu einem implantierbaren System für die intrathekale Medikamentenabgabe. Sie ist in zwei Reservoirgrößen verfügbar: 20 ml und 40 ml.
Eigenschaften | Modell 8637-20 | Modell 8637-40 |
---|---|---|
Batterielebensdauer | 6 bis 7 Jahre | 6 bis 7 Jahre |
Röntgenkontrastgebende Kennung | NGP | NGV |
Dicke | 19,5 mm | 26 mm |
Gewicht (leer/voll) | 165 g / 185 g | 175 g / 215 g |
Höhe | 19,5 mm | 26 mm |
Verdrängungsvolumen | 91 cm³ | 121 cm³ |
Durchmesser | 87,5 mm | 87,5 mm |
Material des Gehäuses | Titan | Titan |
Kapazität | 20,0 ml | 40,0 ml |
Totraumvolumen | max. 1,4 ml | max. 1,4 ml |
Mindestflussrate | 0,048 ml/Tag | 0,048 ml/Tag |
Lebensdauer des Silikonseptums | 500 Einstiche | 500 Einstiche |
Bakterienfilter | 0,22 µm | 0,22 µm |
Füllvolumen des Katheterzugangsports | max. 0,14 ml | max. 0,14 ml |
Bei der SynchroMed II handelt es sich um eine implantierbare, batteriebetriebene Pumpe, die das infundierte Arzneimittel im Reservoir speichert und dieses in der vom Arzt programmierten Dosierung direkt in den das Rückenmark umspülenden Liquor im Intrathekalkanal abgibt. Auf diese Weise lässt sich mit bedeutend niedrigeren Dosierungen als bei der oralen Verabreichung eine wirksame Therapie erzielen.
In der Schmerztherapie kann so mit ca. 1/300 der oralen Morphindosis1,2 eine wirksame Schmerzlinderung erzielt werden, was auch dazu führen kann, dass es seltener zu Nebenwirkungen kommt.
In der Spastiktherapie werden 100 bis 1000 mal kleinere Dosen als bei der oralen Baclofentherapie benötigt³.
Die Pumpe gibt das verordnete Arzneimittel präzise wie vom Arzt programmiert ab.
Das Arzneimittel wird über den Reservoirfüllport in das Pumpenreservoir eingefüllt. Das Arzneimittel gelangt durch einen Bakterienfilter in den batteriebetriebenen Motor der Pumpe. Der Motor der Pumpe treibt das Arzneimittel in der programmierten Dosierung durch den Katheteranschluss in den Katheter.
Die Peristaltik der Pumpe transportiert das Arzneimittel vom Pumpenreservoir über das Schlauchsystem der Pumpe, ein Rückschlagventil, den Katheteranschluss und den implantierten Katheter zum Infusionssitus.
Ein Reservoirventil verhindert, dass beim Füllen weiteres Arzneimittel in das Pumpenreservoir gelangt, wenn die maximale Reservoirkapazität erreicht ist.
Der Katheterzugangsport ermöglicht eine direkte Injektion in den implantierten Katheter (für die Verabreichung von Arzneimitteln oder für diagnostische Zwecke wie Kontrastmitteluntersuchungen). In den Katheterzugangsport injizierte Lösungen umgehen den Pumpenmechanismus und gelangen über den Katheteranschluss direkt in den implantierten Katheter und über diesen zum Infusionssitus.
Um eine versehentliche Injektion beim Auffüllen des Systems zu vermeiden, ist der Katheterzugangsport so beschaffen, dass nur eine nicht stanzende 24-G-Kanüle, nicht jedoch die für das Auffüllen des Systems verwendete nicht stanzende 22-G-Kanüle aus dem Auffüllset eingeführt werden kann.
Die Pumpe verfügt über Nahtösen, die zum Fixieren der Pumpe in der Tasche verwendet werden.
Quellenangaben
Austausch der SynchroMed II Pumpe
Das Medtronic Infusionssystem SynchroMed II besitzt eine erwartete Lebensdauer von sieben Jahren für Flussraten unter 0,9 ml/Tag. Die Mehrzahl der Pumpen wird auf wesentlich geringere Flussraten programmiert und erreicht damit diese maximale Lebensdauer.
Wenn ein Infusionssystem des Typs SynchroMed II nach sieben Jahren das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, schaltet es sich planmäßig automatisch ab. Diese automatische Abschaltung trägt dazu bei, einen geregelten Übergang der Therapie sicherzustellen, da auf diese Weise unvorhergesehene Ausfälle aufgrund einer Alterung mechanischer Komponenten der Pumpe ausgeschlossen sind.
Die Pumpe SynchroMed II wurde im Jahr 2004 eingeführt, so dass die ersten Systeme ihre Maximallebensdauer bereits erreicht haben.
Austauschindikator (ERI, Elective Replacement Indicator)
Einige Zeit, bevor sich die Pumpe abschaltet, wird der akustische ERI-Alarm (Austauschindikator) ausgelöst. Bei erstmaligem Auftreten des ERI-Alarms beträgt die verbleibende Betriebsdauer der Pumpe 90 Tage.
Die Pumpe überwacht kontinuierlich die seit der Implantation verstrichene Zeitspanne, die Zahl der Umdrehungen des Motors, die Batteriespannung und die programmierte Flussrate. Das Programmiergerät N'Vision errechnet aus diesen Informationen die voraussichtliche Zeitspanne bis zum Auftreten des Austauschindikators 90 Tage vor dem automatischen Abschalten der Pumpe. Ist dieser Termin erreicht, meldet die Pumpe einen nichtkritischen Alarm (Einzelton), und das Programmiergerät zeigt das Datum des Betriebsendes (EOS, End of Service) an.
Bei der Abfrage und bei jeder Programmierung der Pumpe zeigt das Programmiergerät N'Vision die voraussichtliche Dauer bis zum Auslösen des Austauschindikators (in Monaten) an. Diese Information findet sich sowohl in der Anzeige „Pumpenstatus“ wie auch in den Berichten.
Der betreuende Arzt ist angehalten, bei jeder Programmiersitzung die ERI-Informationen zu kontrollieren. Das ermöglicht es Ihnen und Ihrem Patienten, frühzeitig den Austausch der Pumpe zu planen und so einen reibungslosen Therapieübergang zu einer neuen implantierten Pumpe sicherzustellen.
ERI-Alarm
Zu Beginn der 90-tägigen Vorwarnzeit meldet die Pumpe einen nichtkritischen Alarm (Einzelton).
Bitte beachten Sie, dass die Alarmtöne durch den Computer möglicherweise lauter wiedergegeben werden als durch die implantierte Pumpe. Sie können die Pumpe mit Hilfe des Programmiergeräts auch testweise Alarmtöne abgeben lassen, um dem Patienten den Ton vorzuführen.
Betriebsende (EOS)
Wenn die Pumpe das Betriebsende erreicht hat, stellt der Pumpenmechanismus den Betrieb ein und die Pumpe meldet einen kritischen Alarm (Zweitonfolge). Nach Anhalten der Pumpe kann diese noch für eine gewisse Zeit mit dem Programmiergerät ausgelesen werden, um bestimmte Informationen zum Arzneimittel und dem Katheter oder die Pumpenprotokolle abzurufen. Der Pumpenmechanismus kann jedoch nicht neu gestartet werden. Sofern gewünscht kann der Alarm stummgeschaltet werden. Dazu muss auf der Registerkarte „Alarm“ das Kontrollkästchen „Alarmtöne aus“ aktiviert und die Pumpe programmiert werden.
*Bei Flussraten unter 1,5 ml/Tag